REIFENBEZEICHNUNG – SO ERKENNEN SIE DEN PASSENDEN REIFEN
Wer nach Reifen für das eigene Auto sucht, entdeckt schon bald die Reifenbezeichnung auf der Seitenwand. Diese gibt wichtige Informationen über die Beschaffenheit, die insbesondere bei der Wahl neuer Reifen wichtig werden. Von Reifenbreite bis Geschwindigkeitsindex –Welche Elemente Ihnen bei der Reifenbezeichnung begegnen können und wonach Sie sich beim Neukauf richten sollten, klären wir in diesem Ratgeber.
WAS SAGT DIE BESCHRIFTUNG AUF DEM AUTOREIFEN AUS?
In Deutschland muss herstellerseitig eine Reifenbezeichnung an allen Reifen angebracht werden, die für Fahrzeuge gefertigt sind, welche bauartbedingt zu Geschwindigkeiten über 40 km/h in der Lage sind. Dies ergibt sich aus §36 StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungsordnung) sowie aus der „Richtlinie für eine einheitliche Reifenkennzeichnung“. Die Markierung wird von den Herstellern selbst vorgenommen und direkt in den Kautschuk eingestanzt. Die Reifenbezeichnung besteht dabei aus mehreren Elementen.
Reifenbezeichnung – die Größe des Reifens
Zunächst findet man in der Reifenbezeichnung eines jeden Reifens immer einen Code, der die Reifenbreite und -größe beschreibt. Dieser ist folgendermaßen aufgebaut:
- Die Nennbreite des Reifens in Millimetern
- Verhältnis zwischen Reifenbreite und Seitenwandhöhe in Prozent
- Die Bauart des Reifens – Radialreifen („R“) oder Diagonalreifen („D“)
- Felgen-Nenndurchmesser in Zoll
Nehmen wir hierfür die Reifenbezeichnung 185/65 R 15 als Beispiel, erkennen wir, dass es dabei um einen Reifen von 185 mm Nennbreite geht, mit einem Verhältnis der Reifenbreite zur Seitenwandhöhe von 65 %. Es handelt sich um einen Radialreifen, der auf eine Felge mit 15 Zoll Durchmesser montiert werden muss.
Autoreifen werden heutzutage fast ausschließlich als Radialreifen gefertigt. Dementsprechend findet sich auf der Bezeichnung beinahe immer der Buchstabe „R“.
TRAGFÄHIGKEIT UND ZULÄSSIGE HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT
Nach dem Größencode findet sich in der Reifenbezeichnung noch eine weitere Zahl, gefolgt von einem Buchstaben.
Dabei handelt es sich um:
- Tragfähigkeitskennzahl (siehe Tabelle zu Tragfähigkeitsindex)
- Geschwindigkeitskategorie (siehe Tabelle zu Geschwindigkeitsindex)
Beide Parameter der Reifenbezeichnung müssen im jeweiligen Index nachgeschlagen werden.
Beispielsweise würde der Code „80H“ bedeuten, dass die Kennzahl im Tragfähigkeitsindex (manchmal auch „Lastindex“, „Load-Index“ oder „LI“) 80 ist und die maximal zulässige Geschwindigkeit aus dem Geschwindigkeitsindex H.
Nach einem Abgleich mit dem jeweiligen Index ergibt sich für unseren Beispielreifen 80H eine maximale Tragfähigkeit von 450 Kilogramm pro Reifen und eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h.
HERSTELLERMARKIERUNGEN (DOT-NUMMER)
Typischerweise findet sich direkt neben den Pflichtangaben der Reifenbezeichnung auch ein Code, der den Hersteller und den genauen Herstellungsort beschreibt, beispielsweise DOT BPM2P711 3112. Dieser Code setzt sich aus drei Elementen zusammen. In unserem Beispiel bedeuten sie:
- Das Kürzel des US-amerikanischen Department of Transportation („DOT“)
- Eine Zeichen- und Nummernfolge, die Herstellungswerk und -parameter beschreibt
- Ein Code, der das Herstellungsdatum beschreibt
Für Sie sind hier vor allem die DOT-Nummer und das Herstellungsdatum wichtig. Ersteres gewährleistet, dass die Reifen dem US-amerikanischen Gesetz FMVSS 119 zur Beschaffenheit von Luftreifen genügt – somit sind die Reifen in den USA zugelassen. Das Fertigungsdatum gibt wiederum Aufschluss über das Alter des Reifens.
Der Code in der Reifenbezeichnung besteht hierbei immer aus einer vierstelligen Ziffernfolge – die ersten beiden Stellen geben die Kalenderwoche an, in der ein Reifen gefertigt wurde (in unserem Beispiel die 31. Kalenderwoche), während die letzten beiden Ziffern das Fertigungsjahr angeben (in unserem Beispiel das Jahr 2012).
REIFENKENNZEICHNUNG MIT EU-PRÜFZEICHEN
Auf Reifen, die in der Europäischen Union zugelassen sind, muss sich grundsätzlich das Prüfzeichen „E“ oder „e“ als Teil der Reifenbezeichnung befinden, das die Einhaltung der EU-Norm ECE-R 30 bestätigt. Gefolgt wird der Buchstabe von einer Kennziffer, die das Land bezeichnet, das die Zulassungsprüfung durchgeführt hat. Die Zulassung gilt natürlich für die gesamte EU, unabhängig vom zulassenden Land auf der Reifenbezeichnung.
ZUSÄTZLICHE MARKIERUNGEN – UND WAS BEDEUTET DIE REIFENBEZEICHNUNG M+S?
Zusätzlich zu den zentralen Symbolen und Codes der Reifenbezeichnung können noch eine Reihe weiterer Elemente auf der Seitenwand des Reifens zu finden sein, darunter:
- Symbol: Schneeflocke in Berg = Winterreifen (geprüft)
- „M+S“ / „M.S.“ = Winterreifen (ungeprüft)
- „reinforced„, „rf“ oder „XL“ = zusätzlich verstärkter Reifen
- „rotation“ = laufrichtungsgebundener Reifen
- „runderneuert“ / „retread“ / „retreaded“ mit Zahlenfolge = runderneuerte Reifen und Datum der Runderneuerung
- „SSR“ = Pannenlaufreifen
- „tubeless“ = schlauchloser Reifen
- „TWI“ = Position des Verschleisindikators („Tread Wear Indicator“)
- „UTQG“ = Prüfsiegel nach US-Norm FMVSS
SO FINDEN SIE DEN RICHTIGEN REIFEN ANHAND DER REIFENBEZEICHNUNG
Bei der Auswahl des passenden Reifens aus dem Reifenpoint-Shop können Sie sich entweder nach der Reifenbezeichnung Ihrer alten Reifen richten, oder die Angaben zu den zugelassenen Reifen in Ihrem Fahrzeugschein konsultieren.
Speziell Reifengröße, Tragfähigkeit nach Tragfähigkeitsindex und zugelassene Höchstgeschwindigkeit nach Geschwindigkeitsindex sollten hier übereinstimmen, um zu gewährleisten, dass Ihre neuen Reifen den Anforderungen entsprechen.
Im Zweifelsfall können Sie aber auch direkt in einer unserer Filialen einen Termin ausmachen.
Lassen Sie sich gerne umfassend beraten.